Einheit und Vielfalt von Flora und Fauna in unserem Land zu bewahren, zu pflegen und auszuweiten ist ein erklärter Stiftungszweck der HEH Essmann Stiftung. Fauna und Flora auf unserer Erde bedürfen unser aller Aufmerksamkeit und kontinuierlicher Unterstützung. Mensch und Natur bilden dabei eine Einheit und bedingen einander. Letztlich gilt es, unseren Lebensraum nachhaltig zu bewahren.
Den Schutz, Erhalt und die Förderung der heimischen Tier- und Pflanzenwelt ist eines unserer Ziele. Die Stiftung will den Menschen die existenzielle Notwendigkeit des nachhaltigen Schutzes der Natur ins Bewusstsein rufen. Aus diesem Grund unterstützen wir Projekte des Naturschutzes und der Landschaftspflege und fördern die Öffentlichkeitsarbeit in den Bereichen Jagd und Fischerei. Gern stellen wir Ihnen hier einige von uns unterstützte Projekte näher vor.
Getragen von diesem Sprichwort unterstützte die HEH Essmann Stiftung die Pflanzung mehrerer Walnussbäume auf der an den Park angrenzenden Friedhofsfläche in Lohne (Wietmarschen).
Die Wahl des sommergrünen Laubbaumes erfolgte nicht von ungefähr. So passt er sich nicht nur sehr gut dem vorhandenen Baumbestand an, sondern zeichnet sich zudem durch ein rasches Wachstum und eine große kugelförmige Krone (bis zu 15 Meter Durchmesser) aus. Seine Früchte sind Nahrungsquelle für die im Park lebende Fauna, darunter Eichhörnchen, Siebenschläfer und viele Vogelarten. Sie legen sich Vorräte von Walnüssen an; da nicht alle davon wiedergefunden werden, wachsen neue Bäume heran.
Die Blätter des Baumes treiben spät im Mai aus und werfen dann einen angenehmen Schatten – ein Vorteil, der bei Trauerfeiern in der Friedhofshalle auf natürliche Weise für angenehme Temperaturen sorgt.
Stützpfähle schützen die jungen Bäume davor, umgeweht zu werden. Sie wurden in gebührendem Abstand zueinander gepflanzt, damit sich ausladenden Kronen auch im Alter voll entfalten können. Hat sich eine Walnuss einmal entwickelt, zeichnet sie sich durch ein konstantes Wachstum von bis zu einem Meter pro Jahr aus.
Die HEH Essmann Stiftung freut sich sehr darüber, diese nachhaltige und sowohl in ökologischer als auch praktischer Hinsicht sinnvolle Pflanzung unterstützen zu können.
Unterstützung des Sportfischereivereins ASV-Hüntel-Holthausen e.V.
Alt- und Auengewässer haben für Flora und Fauna eine vielfältige Bedeutung und stellen einen wichtigen Lebensraum dar. Die Strukturen für solche Lebensräume entstehen normalerweise im Zuge einer natürlichen Gewässerdynamik. Doch Umstrukturierungen unserer Landschaft im Zuge vielfältiger Nutzungen unterbinden diese Dynamik weitestgehend, so dass keine natürlichen Alt-/Auengewässer mehr entstehen.
Die Mitglieder des Sportfischereiverein ASV-Hüntel-Holthausen e.V. haben sich sich parallel zu ihrer Angelleidenschaft deshalb mehr und mehr dem Erhalt der Natur und des Fischbestandes verschrieben:
In Sachen Natur entlastet man beispielsweise mit regelmäßigen Müllsammelaktionen die Natur und fördert nachhaltig das Umweltbewusstsein der Jugend. Oder: Mit einer jährlichen Nistkastenaktion fördert man die Artenvielfalt in der Vogelwelt und trägt nebenbei auch noch zur Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners bei.
In Sachen Fischbestand fokussiert man sich zum Beispiel auf Besatzmaßnahmen, mit denen Fische wieder heimisch werden, die jahrelang nicht mehr in unseren Gewässern gesehen wurden.
In dem seitens der HEH Essmann Stiftung finanziell geförderten Projekt hat sich der Verein der Schaffung eines attraktiven Laich- und Rückzugsgewässers angenommen.
Mit einer Länge von 230 Metern, einer Ausdehnung von etwa 6500 Quadratmetern, einer maximalen Wassertiefe von 1,8 Metern und zu den Ufern flach auslaufend, wurde mit dem Ems-Altarm ein wichtiger neuer Lebensraum geschaffen. Um den aquatischen Organismen einen geeigneten Lebensraum zu bieten, hat das Seitengewässer eine Verbindung zur Ems. Diese erfolgt über einen 6 bis 8 Meter breiten Graben, der das ganze Jahr hindurch eine Wassertiefe von mindestens 1 Meter aufweist und damit einen Austausch mit dem Fließgewässer und einen freien Wechsel der Organismen zwischen den Gewässern gewährleistet. In Hochwasserphasen und im Frühjahr stellt der Altarm entsprechend einen wichtigen Rückzugsraum mit geeigneten Habitatsstrukturen zur Fortpflanzung der Wasserbewohner dar.
Der Einsatz der Vereinsmitglieder wird organisatorisch vom Landkreis Emsland und dem
Landesfischereiverband Weser-Ems, sowie von großzügigen Stiftungseinrichtungen, wie u. a. der HEH Essmann Stiftung finanziell unterstützt.
Schattenspender und ganzjähriges Lernthema
Fehlender Schatten an sonnigen Sommertagen gab den Ausschlag dafür, dass bei den Erziehern der Kommunalen Kindertagesstätte "Haus des Kindes" an der Werner-von-Siemens Straße in Lingen die Idee reifte, dass auf dem Krippen-Spielplatz unbedingt schattenspendende Bäume stehen sollen. Gemeinsam erarbeitete man das Konzept „Bäume pflegen und erleben“ und stellte es der HEH-Essmann Stiftung vor. Die Antwort kam schnell und war überaus positiv – gerne wolle man das Projekt unterstützen.
So folgte für das engagierte Planungsteam alsbald die „Kür": Man wandte sich der Dendrologie, der Lehre von Bäumen und Gehölzen zu und recherchierte die Eigenschaften der unterschiedlichen Arten und Gattungen. Schlussendlich entschied man sich für den Parrotia persica, den (persischen) Eisenholzbaum. Kriterien für die Wahl waren u. a., dass der zur Familie der Zaubernussgewächse zählende Baum mit im Durchschnitt 10 m Höhe wohl hoch, aber nicht zu hoch und durchaus breit, aber nicht zu breit wächst. Auch die Laubfärbung des Eisenbrotbaumes, die sich über die Jahreszeiten in vielen verschiedenen leuchtenden Farbkombinationen präsentiert, war ein Entscheidungskriterium. Außerdem zieht diese Baumart keine Wespen an – was in Punkto Sicherheit ein gewichtiges Argument war. Zwei echte Prachtexemplare wurden im Herbst 2020 dann von einem Gartenbaubetrieb auf dem Spielplatz der Kindertagesstätte gesetzt.
Schon während der Pflanzaktion und in den Wochen danach wurden die Bäume von den Kindern umsorgt. Sie „fütterten“ die Riesen täglich mit frischem Wasser und harkten akribisch das erste Laub zusammen.
Da stehen sie nun, die Bäume, auf unserem Spielplatz und ausnahmslos alle freuen sich schon auf das Frühjahr, die ersten Knospen und später im Sommer auf das schattige Plätzen unter der ausladenden Baumkrone. OK, das wird vermeintlich noch etwas dauern, … aber die Besucher im Haus der Kinder sind jung. Für die HEH- Stiftung haben wir von Anfang an Fotos geschossen, damit sie das Projekt auf ihrer Webseite vorstellen können. Jetzt freuen wir uns auf schöne wachstumsreiche und schattige Jahre unter unseren Eisenbäumen!
Mit den Bildern auf dieser Seite sagen wir nochmals ausdrücklich DANKE an die HEH Essmann Stiftung und versprechen in ein paar Jahren ein weiteres Beweisfoto vom heißbegehrten Schattenplatz auf unserem Spielplatz zu ergänzen.
Weiterentwicklung des Bienenlehrpfades am Lohner Sand
Eine Rast während einer Radtour oder eines ausgiebigen Spaziergangs kann nicht nur entspannend, sondern gleichzeitig auch richtig lehrreich sein. Der Imkerverein Wietmarschen-Lohne e.V hat es sich zur Aufgabe gemacht, der Bevölkerung die Wichtigkeit der Imkerei im 21. Jahrhundert näherzubringen. Ein bewusster und verantwortungsvoller Umgang mit der Natur und mit der Umwelt ist dafür heute wichtiger denn je. Dazu zählt auch die Renaturierung unserer mittelbaren Umgebung.
Die ambitionierten Mitglieder des Imkervereins widmen sich regelmäßig der Erweiterung und Optimierung des Bienenlehrpfades im Lohner Sand. Im September 2020 installierten die Hobby-Imker informative, illustrierte Tafeln entlang des Lehrpfades. Diese geben Einblicke in die Arbeit eines Imkers und erläutern, welche Leistungen die Bienen für die Natur erbringen. In den darauffolgenden Wintermonaten wurde eine weitere Hinweistafel für Besucher ergänzt, das Insektenhotel, das speziell Wildbienen Unterschlupf bietet, befüllt, die Renovierungsarbeiten im Innenraum des Bienenhauses abgeschlossen, das weiträumig angelegte Wegesystem ausgebessert, Fahrradständer installiert und eine weitere Bank für Besucher aufgestellt.
Die Einheit und Vielfalt von Fauna und Flora sind der HEH Essmann Stiftung seit Gründung ein besonderes Anliegen. Entsprechend freut sich der Stiftungsvorstand, das lobenswerte Engagement des Imkervereins Wietmarschen-Lohne e.V bereits seit vielen Jahren unterstützen zu können. Für die Arbeiten am Ausbau des Bienenlehrpfades im Lohner Sand stellte die HEH Essmann-Stiftung die notwendigen finanziellen Mittel gern zur Verfügung.
Der Startschuss zur Anlage eines Blühstreifens am Achterkamp musste aufgrund der
extrem trockenen Witterung in den Monaten März und April mehrmals verschoben werden.
In der 2. Aprilhälfte änderte sich dann endlich die Großwetterlage, sodass wir in Abstimmung
mit allen Beteiligten am 29.04.2020 endlich die lang ersehnten ersten Aktivitäten in Angriff nehmen konnten.
Zunächst wurde die obere Schicht (Bewuchs) des Wegrains mit einer Bodenfräse bearbeitet. Damit wurden die vorhandenen Grassoden zusammen mit dem Wurzelwerk gelockert und zerkleinert.
Anschließend wurde der zerkleinerte und gelöste Bewuchs beiseite geharkt und geräumt.
Alsdann erfolgte die Aussaat des Saatgutes mittels einer Sähmaschine.
Das regionale Saatgut bestand fast ausschließlich aus „Lichtkeimern“. Die haben den Vorteil, dass sie nicht in die Bodenkrume eingearbeitet werden müssen. Mit einer Walze wurde deshalb eine entsprechend erforderliche „Bodenhaftung/Erdverbindung“ der Samen realisiert und so ein „Verflug“ durch Wind minimiert.
Die folgenden Tage nach der Aussaat brachten ca. 20 l/qm Niederschlag. Das war dringend notwendig, damit der Boden eine gewisse Grundfeuchte erlangte. Die Wettervorhersagen für die folgenden 2 Wochen im Mai prognostizierten jedoch ausschließlich trockenes Wetter. Entsprechend machten sich alle Beteiligten große Sorgen, da die Saat für ihre Keimung und Wurzelbildung auf keinen Fall austrocknen durfte. In weiser Voraussicht organisierte man deshalb ein Güllefass, um bei ausbleibendem Niederschlag zeitnah eine Wässerung des Bodens durchführen zu können. Eine weise Entscheidung, denn in der letzten Mai-Woche und zu Beginn des Junimonats fiel kein Tropfen Regen. Erst am 04.06. konnte man 7,5 l/qm Niederschlag verzeichnen. Umso mehr können die Beteiligten mit dem Ergebnis ihrer Arbeit vollends zufrieden sein.
Ergänzende Naturvermehrung von Meerforellen
Die Melstruper Beeke, in ihrer ursprünglichen Form ein strukturreiches Fließgewässer, beheimate bis in die frühen 1950er Jahre Lachse und Meerforellen. Deren Lebensraum wurde im nachfolgenden Jahrzehnt durch die Begradigung und den Ausbau des Flusses zu Gunsten der Landwirtschaft nachhaltig zerstört.
Eine zwei Jahre andauernde Renaturierung von September 2012 bis Oktober 2014 sollte die natürliche Vielfalt des Gewässers wiederherstellen. Der Bachlauf wurde in den ursprünglichen Zustand zurückversetzt, der Wasserlauf mit Pfählen gelenkt und Totholz eingebracht, wodurch Bereiche unterschiedlicher Fließgeschwindigkeiten entstanden. Außerdem wurde Kies als Laichsubstrat ergänzt.
Allerdings ist der Forellenlaich dort auch natürlichen Fressfeinden ausgesetzt und oft werden die Eier von Schlamm begraben. Seit 2014 setzt der Fischereiverein Lathen u. Umgebung e.V. zugekaufte Meerforellenbrütlinge im Gewässer aus.
Bei einem gemütlichen Lagerfeuerabend 2019 entstand die Idee, ein eigenes Bruthaus für Meerforellen und Raub- und Friedfische zu bauen. Vorstandsmitglied Rainer Boven und seine Frau Silke Potthoff stellten für die Errichtung eine direkt an der Melstruper Beeke gelegene landwirtschaftliche Lagerhalle zur Verfügung. In kurzer Zeit wurde in abendlichen Arbeitseinsätzen ein geschlossener Raum mit speziellen Brutrinnen errichtet und aufgebaut.
Am 21. Dezember 2019 konnte es losgehen: 12.000 Meerforelleneier, die von Delmenhorster Angelkollegen geholt wurden, wurden in der Brutrinne aufgelegt. Bei einer Wassertemperatur von 6 Grad Celcius schlüpfen die Meerforellen aus den befruchteten Eiern nach ca. 70 Tagen und werden dann der Melstruper Beeke übergeben.
Lehrreiches Kinderbuch für Schulanfänger.
Leben Krokodile in emsländischen Flüssen? – Mit einer Überraschung für 29 Erstklässler der Bonifatiusschule in Dalum wartete im August 2018 zu Schuljahresbeginn der Landkreis Emsland auf. Stellvertretend für alle i-Dötzchen im Emsland konnten sie diese Erstveröffentlichung, die im Auftrag der Naturschutzstiftung herausgegeben wird, entgegennehmen.
Das Buch „Was wächst und blüht denn da im Emsland“ von Uwe Klindworth wurde in den ersten Unterrichtstagen des Schuljahres 2018/19 dann an allen 108 Grundschulden im Landkreis verteilt.
Die typischen Wild- und Nutzpflanzen, Tiere, Landschafts- und Lebensräume des Emslandes sind darin abgebildet und werden von Autor Uwe Klindworth mit zahlreichen farbigen Zeichnungen anschaulich und kindgerecht erklärt. Mit Fragen, bei denen Früchte, Blätter oder Zapfen den jeweiligen Pflanzen zugeordnet werden sollen, können Kinder ihr Wissen spielerisch testen. Da wird zum Beispiel nicht nur die Douglasie vorgestellt, sondern auch sofort deren Nadeln und die „geflügelten Samen“. Auch lernt man sehr schnell, wie die Erle mit ihren Blättern und Kätzchen aussieht.
Dazu zeigt das Buch in ganzseitigen Szenen das Landleben. Gleich am Anfang findet man mit dem Krokodil ein Tier, bei dem man sehr sicher ist, dass dieses nicht in emsländischen Flüssen unterwegs ist. Daneben erscheint die Frage, welche vier Tierarten denn garantiert nicht im Emsland lebten. Es ist also auch ein kleines Rätselbuch, das zum Suchen und Finden auf sehr unbeschwerte Art einlädt. Am Ende der Lektüre findet man eine Emsland-Karte, auf der sehr schön zu erkennen ist, wo die Wald- und Naturschutzgebiete der Region zu finden sind.
„Viele Kinder, aber auch deren Eltern, wissen heute nur noch wenig über die Natur und kennen manche heimischen Baumarten und Blumen nicht“, sagte Winter, der das Bilderbuch auch als ein bisschen „Nachhilfe“ zu verstanden wissen wollte. Er hoffe, dass dieses Buch auch im Unterricht zur Verwendung komme.
„Nur wer die Natur kennt, kann sie auch schützen“, erklärte Bernhard van der Ahe während der Übergabe der Bücher. Das habe den Ausschlag gegeben, dieses Werk zur Einschulung gestalten zu lassen. Finanzielle Unterstützung wurde der bunten Kinderlektüre durch die Naturschutzstiftung Emsland, die Bingo Umweltstiftung Niedersachsen, die HEH Essmann Stiftung, die Husmann Umweltstiftung und die Sparkasse Emsland gewährt.
Freie Logis für Insekten.
Als Projekt des Biotop-Fonds der Jägerschaften Emsland/Grafschaft Bentheim e.V. wurden 2018 in Kooperation mit dem VITUSWERK Meppen-Heilpädagogische Werkstätten einige Dutzend Insektenhotels hergestellt und den einzelnen Hegeringen für deren Jagdreviere zur Verfügung gestellt.
Der Biotop-Fonds der Jägerschaften Emsland/Grafschaft Bentheim e.V. setzt verschiedene Projekte im Bereich der Jagd und Natur im Bereich der vier Jägerschaften im Emsland und der Grafschaft Bentheim mit 38 Hegeringen um. Seit seiner Gründung im Jahr 2011 wurden mehr als 530 000 Euro für den Naturschutz ausgegeben. Im Zentrum des Bemühens steht dabei die Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft.
Die Ausgestaltung der in mehrstöckiger Bauweise und gegen Witterungseinflüsse geschützten Insektenhotels erfolgt durch die Jäger. Der Biotop-Fonds und die hiesigen Jäger wollen mit dieser Maßnahme die Biologie der Insekten, den leider stattfindenden Rückgang der Artenvielfalt und den praktischen Naturschutz anschaulich nahebringen, dazu wurden neben den Insektenhotel Informationstafeln aufgestellt.
Die Insektenhotels sind in der Regel an strategisch günstigen Standorten in den Bereichen des Biotop-Fonds der Jägerschaften Emsland/Grafschaft Bentheim e.V. aufgestellt, um Spaziergänger und Naturliebhaber auf das bedrohte Leben der verschiedenen Insektenarten in Deutschland aufmerksam zu machen und sie im Idealfall zum Mitmachen/Handeln anzuregen.
Neben der Honigbiene gibt es viele weitere blütenbestäubende Insekten. Viele dieser Insekten wie z.B. Wildbienen, Hummeln und Wespen legen im Sommer Eier in morsches Holz, Lehmboden, Mauerlücken, Reisighaufen, hohle Äste oder Grashalme, die dann aber im Herbst und Winter oft zerstört oder beseitigt werden, sodass die Larven und Eier vernichtet werden. Auf Grund dieser Entwicklung ist die Zahl zahlreicher Insektenarten stark zurückgegangen. Die Insektenhotels bieten indes eine Vielzahl an Brutmöglichkeiten für unterschiedlichste Arten.
Insekten sind bekanntlich sehr nützliche Tiere, Viele Wespenarten bspw. helfen sogar Schadinsekten und andere Plagegeister wie Mücken und Stechfliegen in ihrem Bestand zu regulieren. Auch sind es gerade die Wildbienen, die im Frühjahr die Obstbaumblüten bestäuben, da sie früher als die Honigbienen schlüpfen. So bestäuben sie allein ein Viertel aller Blütenpflanzen!
Entsprechend sind z. B. Streuobst- und Wildblumenwiesen oder Grünlandansaaten nahezu ideale Standorte für ein Insektenhotel, da sie beste Voraussetzungen mit blühenden Kräutern und Blütenpflanzen für alle Nektar und Pollen verzehrenden Insekten bieten. In diesem Lebensraum findet sich ein breites Angebot zur Deckung des Nahrungsbedarfs für Insekten. Hier fühlen sich nicht nur Schmetterlinge und Wildbienen, sondern auch viele andere heimische Insektenarten und wichtige Nützlinge sehr wohl.
Der Biotop-Fonds der Jägerschaften Emsland/Grafschaft Bentheim e.V. bedankt sich sehr bei der HEH Essmann Stiftung für die finanzielle Unterstützung des Projektes.
Nistkästen für die Artenvielfalt im „Lohner Sand“
Durch die Umwandlung von monotonen Kiefernwäldern in Mischwälder, durch die Unterpflanzung der Waldflächen mit Laubhölzern und durch die Sicherung und Freihaltung der Freiflächenbiotope zu Heidelandschaften wurde das Areal „Lohner Sand“ ökologisch aufgewertet. Einen wichtigen Beitrag zur Artenvielfalt im neuen Naherholungsgebiet leisteten wiederum die Jäger des Hegeringes XI Lohne in der Jägerschaft Grafschaft Bentheim. Unterstützt von der HEH Essmann Stiftung konnten 45 neue Nistkästen an den Bürgermeister der Samtgemeinde übergeben werden. Das Nistangebot richtet sich insbesondere an Steinkäuze, Schleiereulen, Baumläufer und verschiedene Höhlenbrüter. Parallel wurden weitere Kästen für Fledermäuse aufgehängt. Gebaut wurden die Nistkästen in den Werkstätten der Lebenshilfe in Nordhorn.
Wildblumen am Ackerrand – Speisekammern für Insekten
Leuchtende Farbtupfer markieren die Grenze des Ackers. Malven, Mohn- und Kornblumen zeichnen violette, rote und blaue Töne. Gelbsenf wiegt sich im Sommerwind und Bienen naschen an der blauen Phacelia. Ein solch malerisches Bild intakter Natur überzeugte die Verantwortlichen der HEH Essmann Stiftung dieses Projekt zu unterstützen. Ein Beispiel, das Schule machen soll im Landkreis Emsland. Landvolk, Kreisjägerschaft und Imker wollen gemeinsam der Idee, öde Ackerränder in blühende Biotope zu verwandeln, Schubkraft verleihen.
Die bunte Pracht ist dabei nicht nur eine Augenweide. Die blühenden Feldraine unterstützen die Artenvielfalt, bieten Tieren Nahrung und Rückzugsräume. Mit Wildblumen wie Phacelia, Buchweizen oder Serradella finden Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und andere Insekten einen reich gedeckten Tisch mit Pollen und Nektar vor. Gerade im Juni/Juli, nach der Rapsblüte gibt es eine Trachtlücke, in der z. B. Insekten und Bienen nicht mehr genug Nahrung finden.
Die Ackerrandbepflanzung sorgt für eine gefüllte Speisekammer für die artenreichste Klasse der Tiere überhaupt. Die Blühstreifen sind ein kleiner Ausgleich für das, was durch zunehmenden Anbau der Energiepflanze Mais an Nahrung für Biene und Co. verloren geht. Auch das Niederwild profitiert von den Blütensäumen am Ackerrand. Hier finden Hase, Fasan und Rebhuhn noch Deckung, wenn die Felder schon abgeerntet sind. Die blühenden Feldraine ergänzen die Wildäcker, die von den Jägern schon seit seit vielen Jahren zum Schutz der Artenvielfalt angelegt werden.
Naturkunde im rollenden Klassenzimmer
Wo können sich Kindergärten, Schulen und Ausbildungsstätten schon die heimische Tierwelt direkt auf den Schulhof kommen lassen? Und wo kommen die Tiere aus Wald und Flur leise und verkehrsgerecht vors Haus gerollt?
Als rollendes Klassenzimmer für den Naturkundeunterricht bezeichnete der Vorsitzende der Jägerschaft Meppen, Franz Düsing, das neue Infomobil der Organisation. Insgesamt 50 Präparate der in heimischen Gefilden lebenden Tiere sowie zahlreiche Bilder und Informationstafeln über Flora und Fauna beinhaltet der zweiachsige Kastenanhänger, der vor allem Pädagogen als praxisorientierte Naturpädagogik „zur Unterstützung der theoretischen Erarbeitung des Unterrichtsstoffes“ empfohlen wird. Die Initiatoren sehen in dem Projekt eine Chance, der Öffentlichkeit deutlich zu machen, welche Aufgaben die Jäger im ökologischen Kreislauf wahrnehmen. Zudem versteht man sich in der Verantwortung „Kindern, die die Exoten im Zoo oft besser kennen als die wild lebenden heimischen Tiere, mit dem, was bei uns in der Natur kreucht und fleucht, bekannt zu machen.“
Die Finanzierung des rund 30.000 Euro teuren Infomobils unterstützte die HEH Essmann Stiftung mit der Kostenübernahme für die Präparationen des Wanderfalkens und des Schwarzmilans.